Endlich angekommen!
Es hatte so schön angefangen, fühlte sich so gut, so richtig an. Endlich der richtige
Partner, die richtige Partnerin für's Leben.
Und jetzt das.
Statt Schmetterlingen jetzt Ernüchterung und das Gefühl, der andere verstehe einen nicht oder nicht mehr. Und die ernsthafte Frage, ob man sich so getäuscht hat, ob man
sein ganzes Leben jetzt verändern will oder muss, ob man gehen oder bleiben will.
Probleme in Partnerschaften können sich auf vielfältige Weise äußern. Da gibt es die "stillen" Krisen, in denen fast nur noch geschwiegen wird.
Die Kommunikation verstummt mehr und mehr, jeder macht "sein Ding" und seine Probleme mit sich selber aus oder mit Freunden.
Es gibt die lauten Krisen, das tägliche "Angiften", die zynischen Interpretationen von Äußerungen des anderen. Da wird geschmollt, gegrollt, die
Unterstützung verweigert, werden Kinder gegen den Vater, die Mutter ausgespielt, Fronten gebildet.
Eine therapeutische Begleitung kann sehr sinnvoll sein. Ein neutraler
"Mediator" gibt beiden Seiten Raum, notiert Wesentliches, sorgt dafür, dass die Kommunikation fair bleibt, stellt Fragen, bespricht mögliche nächste Schritte. Ein Therapeut begleitet ein Paar beim
Zusammentragen der Lebensfakten, ihrer Ressourcen und unterstützt dabei, eine neue Beziehungskultur zu entwickeln. Dazu gehören: Achtsamkeit, Respekt, Einfühlen in den anderen, Wertschätzung,
Eingestehen von Gefühlen, Ich-Botschaften, Werte, das Aussprechen von Träumen, Wünschen und Zielen.
Reden - aber richtig!
Gespräch ist nicht gleich Gespräch. Gerade in emotional aufgeladenen Situationen kann die "echte" Kommunikation schnell abreißen, es kommt zu verbalen Attacken,
Ausfälligkeiten, Vorwürfen und Verletzungen. Damit wird jeder gute Wille, ein Problem zu lösen, schnell im Keim erstickt. "Ich hab ja versucht, mit ihr/mit ihm zu reden"...
Gute Kommunikation braucht Regeln.
Einfache, aber klare Regeln, die beide kennen und akzeptieren. Erst dann wird ein Dialog auf Augenhöhe möglich. Gute Kommunikation braucht Ehrlichkeit. Was darf, was
muss sich ändern, damit beide sich wieder glücklich(er) fühlen? Mit welchen Kompromissen können wir leben?